Eigentlich wars kein Marathon. Mehr ein Dauerlauf mit vielen Pausen. Mehr family als Leistungsamateure. Das machen wir nächstes Jahr wieder, nennen es aber anders.
In der Planung war der Marathon wichtig, weil natürlich würden sich alle drum reißen nach Wien zu kommen. Die internationale Marathonelite, gestählte Tangokörper, im stundenlangen Tangomeditationsritualbettanz erprobt, eine eingeschworene Gemeinschaft mit ihren Codizes, es reichen Cabezeo-Variationen, um eine lebhafte Gesten-Diskussion zu führen.
Nichts gesagt, aber alle einer Meinung. Eventuell war ein bisschen hinderlich, dass ich da doch nicht so dabei bin und auch keinem in meinem Team hatte, der diese Funktion ausfüllte. Aber hats 2005 jemand gekümmert in der Galeria tango-ähnliche Musik aufzulegen?
Eben.
Und trotzdem reicht eine kurze Episode um alles zusammenzufassen. Eine dieser oben beschriebenen Mitglieder war in Wien und am ersten Tag etwas konsterniert (pissed off würden unsere Freunde von der Insel dazu sagen). Am letzten Tag hatte sie Tränen in den Augen, weils ihr so getaugt hat.
Das können wir, also nicht nur die Galeria, ganz Österreich. So haben wir auch den Staatsvertrag gekriegt und Beethoven war ein Österreicher und der Anstreicher aus Oberösterreich ein Deutscher.
Wird nächstes Jahr trotzdem anders, beim ersten Mal kann man sich schließlich aufs erste Mal berufen. 2011 fällt der Freitag auf den 30.12. Also wirds wohl 30., 31. und 1. werden. Gnade des Kalenders.
Allgemein wirds schwieriger in Wien, weil der Nachwuchs mit dem Wildwuchs der Veranstalter nicht proportional verläuft. Zuviele Häuptlinge, das zeichnet dekadente Gesellschaften aus. Aber solange die Musik spielt, kann das Leben nicht das schlechteste sein.